07.09.2019 | Darüber, dass der Endstand letztlich die Spielanteile in einer überaus ansehnlichen und umkämpften Auseinanderetzung zwischen der D2 der Kickbees und dem HSV korrekt wiederspiegelte, gab es keine Diskussionen – sehr wohl aber über das Zustandekommen des 2:2 in der allerletzten Aktion. Und deshalb gab es auf Seiten des ETV zumindest in den ersten Minuten nach dem Abpfiff des Spitzenspiels erstmal enttäuschte Gesichter.
Die Spielzeit war bereits seit zwei Minuten abgelaufen, Anlass für eine lange Nachspielzeit gab es keine. Und doch gab es sie, mit einem doppelt bitteren Ende. Aus klarer Abseitsposition glückte dem HSV der Last-Second-Ausgleich, der Schiedsrichter pfiff die Partie danach gar nicht mehr an. Verdient hatten sich die Rothosen diesen vor allem im ersten Durchgang. Da musste sich der große Favorit nach dem Blitzstart durch ETV-Kapitänin Lotta Wienecke mit dem 1:0 nach nur drei Minuten kurz schütteln, erzeugte dann aber einen regelrechten Belagerungszustand in der Hälfte der Kickbees. Dass es dennoch mit der Führung in die Pause ging, lag vor allem am Geburtstagskind: Torhüterin Merle Michaelis ist längst ein Rückhalt, Samstag krönte sie ihre jüngste Entwicklung, lenkte zunächst einen Distanzschuss herausragend über die Latte, rettete kurz vor der Pause zudem mit einem Blitzreflex per Fuß und wirkte insgesamt als Fels in der Brandung. Wahrhaftig ein happy Birthday.
Zitterten sich die Mädels von Hannah Paulini noch in die Halbzeit und lebten von ihrer Torhüterin, legten sie danach furios los: Die herausragenden Flora Busch und Nelly Goncalves hatten jeweils den zweiten Treffer auf dem Fuß, ehe der HSV in der 45. Minute zu diesem Zeitpunkt überraschend zum 1:1 ausglich. Zwei Minuten später folgte die Antwort: Nelly Goncalves scheiterte noch per Linksschuss an der starken HSV-Keeperin, Lotta Wienecke aber setzte entschlossen nach und drückte den Ball zum 2:1 über die Linie. Die KickBEES, bei denen Jule Steinhoff nach Muskelfaserriss und Johanna Sedlmaier nach Fingerbruch ihr Saison-Debüt feierten und auf Anhieb überzeugten, ließen sich nun nicht mehr hinten reindrängen, verpassten jedoch die Entscheidung. Und wurden in der Nachspielzeit bitter dafür bestraft von einem starken HSV, der vor allem in der ersten Hälfte seiner Favoritenrolle gerecht geworden war. Der Trost: Die Tabellenführung hat vor dem punktgleichen Staffel-Favoriten aufgrund des um zwei Treffer besseren Torverhältnisses weiter Bestand. Und das nächste Highlight steht schon vor der Tür: Kommenden Sonnabend geht es an der Gustav-Falke-Straße um 11 Uhr gegen den Dauer-Rivalen Komet Blankenese.
SW